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Pressebericht – HZ 09.04.2022 Hersbruck schreibt Sportgeschichte – Am 2. Oktober wird beim SV Altensittenbach der erste bayerische Inklusionsfußballmeister

ALTENSITTENBACH – Sporthistorischer Ritterschlag für den SV
Altensittenbach: Der Bayerische Fußballverband (BFV) sucht hier am 2.

Oktober seinen allerersten Inklusionsfußballmeister. KLAUS PORTA

Die Vergabe der Titelkämpfe nach Hersbruck ist für Anargiros „Giri“ Tsopouridis
ein weiterer „Meilenstein“ auf dem vom ihm seit vielen Jahren hartnäckig und mit
viel Leidenschaft verfolgten Weg hin zu „einem Stück Normalität zwischen
behinderten und nicht behinderten Menschen“. Und damit eben auch zu einem
echten, gelebten Miteinander auf dem Sportplatz – und das sei nach zwei Jahren
Pandemie nötiger denn je.

Im Oktober 2019 waren er und der SV Altensittenbach schon einmal Gastgeber für
eine wegweisende Idee – für das „Auftaktturnier zur 1. Bayerischen
Inklusionsmeisterschaft des BFV für Inklusionsteams und reine
Handicapmannschaften“ mit neun Teams aus ganz Bayern, darunter auch vom FC
Ingolstadt oder den Münchner „Löwen“. Schon damals eine Verneigung des
Verbandes vor dem Hersbrucker Verein, der kurz zuvor vom DFB als „Motor“ des
Inklusionsfußballs im Freistaat mit der renommierten Sepp Herberger Urkunde
ausgezeichnet wurde, wie auch vor „Giri“ Tsopouridis, dem so umtriebigen wie

ideenreichen Teamleiter und Gesundheitstrainer der Lebenshilfe-
Außenwohngruppe in der Poststraße. Auf Anhieb überzeugt
Bei dem „Testlauf“ richtete Frank Schweizerhof, beim BFV unter anderem für
Inklusionsfußball zuständig, sein Augenmerk vor allem auf den geeigneten
Turniermodus, die Besonderheiten des Inklusionsfußballs und auf die Reaktionen
der Aktiven – und war auf Anhieb überzeugt, dass dieser Weg der richtige ist.
Nicht nur wegen der durchweg positiven „Manöverkritik“ aller Beteiligten. Sehr
gut gefiel ihm etwa auch die Vorgabe, dass in den Sechserteams (ein Torwart, fünf
Feldspieler) immer mindestens genau so viele gehandicapte Sportler dem Ball
hinterherjagen wie nicht gehandicapte.

Zwar machte die Corona-Pandemie den für 2020 geplanten weiteren
Qualiturnieren und dem großen Finaltag einen dicken Strich durch die Rechnung.
Jetzt aber sei die Zeit endlich reif, sagt Schweizerhof: Mit seiner ersten offiziellen
Inklusionsfußballmeisterschaft wolle der BFV „bewusst ein Zeichen setzen und so
dafür sorgen, dass Inklusion als Aushängeschild wahrgenommen wird“. Und
„starten soll es genau hier – beim SV Altensittenbach“.

Damit traf er bei einem ersten Kennenlern-Treffen mit Bürgermeister Robert Ilg
mitten ins Schwarze: „Hersbruck als Geburtsort für diese Meisterschaft, das ist
eine tolle Auszeichnung für unsere Stadt“, sagte Ilg. Inklusion gehöre in der
Cittaslow seit Jahrzehnten zum Stadtbild, auch dank Einrichtungen wie dem Haus
Weiher, dem Don Bosco Haus oder der Außenwohngruppe der Lebenshilfe.
Menschen mit und ohne Handicaps gingen hier schon lange „normal“
miteinander um.

Die Inklusionsfußballmeisterschaft sei da eine weitere „wunderbare Plattform für
uns“. Auch deshalb unterstütze er die Titelkämpfe gerne nach Kräften, so Ilg. Die
Stadt werde die nötigen Pokale, „gerne auch einen Wanderpokal“, stiften und wo
auch immer nötig organisatorisch helfen. Er selbst werde gerne seine Kontakte
zum 1. FC Nürnberg, der gerade ebenfalls am Aufbau einer Inklusionsabteilung
arbeitet, oder in die heimische Wirtschaft und Politik nutzen, um kräftig die
Werbetrommel zu rühren und den ein oder anderen Sponsoren zu finden,
versprach Ilg.
Ein Angebot, das bei „Giri“ Tsopouridis sofort auf Gegenliebe stieß. „Die
Meisterschaft soll gehört werden, um möglichst viele mitzunehmen“, sagte er.
Sein größter Wunsch sei, dass „jeder weiß, dass hier am 2. Oktober eine
sporthistorische Veranstaltung stattfindet und dieser Titel zum allerersten Mal
ausgespielt wird“. Und natürlich, dass der Wettbewerb sich als „nachhaltig“
erweisen wird – also in Zukunft regelmäßig ausgetragen wird.

Der SV Altensittenbach stelle dafür die Plätze und das Umfeld, aber „wir brauchen
auch Sponsoren, je mehr, desto besser“, sagte Tsopouridis. Weil er jedem
Teilnehmer ein T-Shirt als Erinnerung überreichen möchte, kalkuliere er mit
mindestens 5000 Euro. Für die „Luxus-Variante“ – unter anderem mit einer
großen Feier, bei „der alle Kicker und Betreuer hinterher das Miteinander
genießen können“– rechnet er mit bis zu 15 000 Euro.

Damit der Verein „auf keinen Fall auf den Kosten sitzen bleibt“, beantrage der
BFV über den Bayerischen Landessportverband Fördergelder, versprach
Schweizerhof. Zudem stellt der Verband die Schiedsrichter, kümmert sich um die
medizinische Betreuung vor Ort und weitere Preise neben den Pokalen.

In Sachen Zeitplan musste Schweizerhof noch etwas vage bleiben. Fest steht
bislang nur, dass das Turnier (Kleinfeld, 6 gegen 6) am Sonntag, 2. Oktober,
gespielt wird – ein Termin, der Bürgermeister Ilg übrigens „leider gar nicht
gefällt“, weil da er und der halbe Stadtrat bereits anderweitig verplant sind.
Anmeldeschluss für die Meisterschaft ist Ende Juni, dabei gilt: „Wer meldet, spielt
auch“, so Schweizerhof. Die Auslosung soll voraussichtlich im September über die
Bühne gehen.

Für „Giri“ Tsopouridis zählt einstweilen ohnehin etwas ganz anderes: „Die
Menschen brauchen im Moment positive Signale“, sagt er. Bei der Meisterschaft
gehe es deshalb für ihn auch nicht nur um den SV Altensittenbach oder den BFV,
sondern „darüber hinaus um die ganze Gesellschaft und um die Werte, für die wir
stehen“. Weil das Turnier auch die Menschen in den verschiedensten
Einrichtungen wie dem Haus Weiher, den Rummelsberger Diensten oder in
Münzinghof erreiche, sei es eine „Motivation für ganz Bayern“.

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